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16. April 2010

Abenteuer Borneo

Perth + Sabah

Brunei

Mt Kinabalu


Apa Kabar Semua,
ich sitze gerade in meinem Hostel in Kota Kinabalu (Sabah, Borneo) und erhol mich von gestern. Mein Koerper ist ziemlich muede, aber ich bin super gluecklich! Dazu spater mehr. Wie ihr seht bin ich also nicht mehr in Australien, sondern wieder mal in Sued-Ost-Asien am rumreisen. Nach meinem Job bei der Pearling Firma in Broome, zog es mich weiter in den Sueden von Western Australia. In Perth wartete mein 3ter Job innerhalb eines Jahres auf mich. Als Financial Controller stieg ich bei einer Firma fuer Safety Equipment ein. Dachte eigentlich, dass der Job mir Spass machen wuerde...allerdings nur am Anfang. Kurz zusammengefasst: Es war ziemlich aetzend. Ich sass den ganzen Zeit am Rechner und durfte meinen Kollegen bei Soll-Ist-Analysen helfen. Eine sehr droege Angelegenheit. Hinzu kam, dass meine Abteilungskollegen fast alle von der Ostkueste kamen. Der Rest der Leute in der Firma war von Western Australia. Ist ungefaehr so wie in Deutschland mit Wessi und Ossi. Wie ihr euch vorstellen koennnt wurde meine Abteilung in der ganzen Firma respektiert...NOOOT! Das Arbeitsklima war mit Abstand das Schlechteste was ich jeh gesehen hab. Einmal gabs zwischen nem Typen aus meinem Department und nem Typen aus der Marketingabteilung fast ne Klopperei auf dem Bueroflur.
Hab den Job eigentlich nur deshalb bis zum Ende durchgezogen, weil alles andere richtig gut war. Angefangen mit den Leuten mit denen ich immer was unternommen oder einfach nur abgehaengt hab, bis hin zum Wetter (3 Monate Sonne, Sonne, Sonne...es war der trockenste Sommer in Perth seit Jahrzehnten. 2mm in knapp 4 Monaten sagen alles!). Ausserdem ist Perth die beste Stadt, die ich kenne! Haengt vielleicht auch deshalb damit zusammen, dass ich die Stadt nur im Sommer kennengelernt hab. Ist klar, dass dann alles etwas anders laeuft. Die Leute verhalten sich anders, man kann viel mehr Dinge unternehmen, usw.. Ich habs jedenfalls dort, trotz Job, voll genossen.


Aber jetzt mal zur aktuellen Lage. Ich bin seit 15 Tagen auf Borneo. Genauer in Sabah, welches der nord-westliche Teil der Insel ist und zu Malaysien gehoert. Nach 2 Wochen bin ich schon gut rumgekommen und ich bin vollkommen begeistert von Land und Leute. Es ist vollkommen unglaublich was man hier alles machen kann. Es gibt so viel zu sehen, da reichen meine 17 Tage bei weitem nicht aus. Fuer mich steht jetzt schon fest, dass ich nicht zum letzten Mal auf Borneo war!

Das absolute Highlight, und weswegen mein Koerper noch etwas "sore" ist, war gestern. In Sabah ist der hoechste Berg in Sued-Ost-Asien. Schon am Anfang meiner Reise stand fuer mich fest, dass ich da hoch will. Das einzige Problem war der Preis. Der ganze National Park wird naemlich von einer Firma betrieben, die die Preise in den letzten 3 Jahren verzehnfacht hat. Voellig verrueckt! Eigentlich geht es folgender Massen ab, wenn man auf den Gipfel will: Man kommt an dem Park an, schlaeft eine Nacht im Tal (150 Ringit), geht dann den naechsten Tag den Berg hoch zum Camp, wo man wiederrum eine Nacht schlaeft (400 Ringit), um dann am 3ten Tag den Gipfel zu erklimmen. Von dort gehts dann am selben Tag den Berg wieder runter. Mit allem drum und dran (Mountain Guide, Versicherung und der eigentlichen Gipfelersteigungsgebuehr) kommt man auf ca 750 Ringit. Und das ist schon der direkte Preis am Nationalpark selber. Ueber Reiseagenturen wirds noch deutlich teurer. 750 Ringit sind ungefaehr 175 Euro. Zum Vergleich mein Hostel kostet mich 2.30 Euro pro Nacht und ne Portion Reis mit Chicken kostet um nen Euro. Der Preis fuer den Trip war mir absolut zu viel. Dennoch hab ich mich auf den Weg zum Berg gemacht, nur um ihn mal zu gesehen zu haben und um ein wenig auf den Trails im Park unterhalb des Berges zu trekken. Hab natuerlich ausserhalb des Parks in einem kleinen Guesthouse geschlafen...fuer ein Bruchteil dessen was sie im Park verlangen. Kam gegen abend an und mir kam gleich ein Australier entgegen. Humpelnd und offensichtlich vollkommen fertig mit der Welt. Durch ihn erfuhr ich, dass es auch moeglich war, den Berg in einem Tag hoch und auch wieder runter zu gehen. Allerdings sei es wirklich "hardcore", wie er meinte, aber mit ungefaehr 30 Euro auch echt billig. Sein koerperlicher Zustand konnte mich nicht abschrecken...naja zugegebener Massen hatte ich dann doch meine Bedenken als ich mich fuer den Day Climb anmeldete. Erstens machen den naemlich kaum welche (ist auf 4 Personen pro Tag beschraenkt) und zweitens war der Australier super fit. Semi-professioneler Radfahrer mit Oberschenkel wie nen Pferd. Dazu kam noch, dass ich von verschiedenen Locals Stories ueber Dayclimber gehoert hab. Naemlich ueber solche, die mit ner Trage vom Berg geholt werden mussten. Oder von solchen, die es gar nicht mehr runter geschafft hatten und oben auf dem Gipfel bei schlechtem Wetter erfrohren sind. Zu guter Letzt kam noch hinzu, dass ich 2 Tage vorher fuer 3 Tage aufgrund von Magenproblemen kaum was essen konnte. Hatte mir durch Eiswuerfel im Drink oder aufgrund schlechtem Essen was weggeholt. War also gerade wieder aufm Dampfer, aber noch nicht wirklich zu 100Prozent fit. Meine letzte Nacht vorm Aufstieg war deshalb nicht die Beste.

Morgens um 7 Uhr gings los. Mein halbes Guesthouse war wach, um mir Glueck zu wuenschen. Ein Gefuehl von Abschied lag in der Luft. Mir wurde etwas schlecht. Allerdings besserte es sich, als ich im Office sah, wer noch bei den Dayclimbern mitdabei war. 2 Maedels! Ok, ich erfuhr zemlich schnell, das die eine letztes Jahr nen Marathon gelaufen ist und die Andere ne ziemlich Sportskanone in Badmintion ist. Sehr fit...aber nichtsdestotrotz immer noch Frauen. Hallo!? Wenn die das packen, dann ich ja wohl auch! Ohne wenig Vorreden von unseren Guides ging es gleich den Berg hoch. Ich fuehlte mich nicht sonderlich gut fuer die ersten 2 Kilometer. Meine Beine waren schwer und ich hatte schwierigkeiten meinen Herzschlag bei all den Anstiegen unter 200 zu halten. Danach passierte allerdings erstaunliches. Wer vielleicht mal joggen war, kennt das Gefuehl, dass nach einiger Zeit kommt. Ein Gefuehl von Schmerzlosigkeit, wie ich mal gesagt bekommen hab. Ein Gefuehl das ich nie richtig erleben durfte...beim Joggen jetzt. Aber genau dieses Gefuehl brach in mir bei Kilometer 2-3 auf. Heftiger noch, ich dachte ehrlich, ich mutier zu Superman! Voellig abgefahren. Ich spuerte, dass ich an diesem Tag unverwundbar bin. Nach 3-4 Stunden Aufstieg, als alle Anderen schwer atmend immer mehr Pausen zwischen den Schritten machen mussten und mir einer der Guides erklaerte, dass er zuviel rauchen wuerde und er deshalb Probleme mit seiner Lunge und der Hoehe kriegt, meldete ich mich vom Rest ab. "Ich geh schon mal vor!". Durch meinen kleinen Zwischenspurt, kam ich 40 Minuten vor allen Anderen am Gipel auf 4095 Metern an. 40 Minuten auf dem Gipfel Suedostasiens fuer mich ganz alleine. Ein unbeschreibliches Gefuehl. Und man hoerte nicht einen Mucks. Totenstille. Ausserdem hatten wir den ganzen Aufstieg, wie auch auf dem Gipfel, Sonne. Der Blick den Berg runter auf die Wolkendecke bzw auf das Land darunter war mehr als beeindruckend.
Nachdem wir zusammen ne halbe Stunde oben sassen, mahnten uns unsere Guides, dass wir auch noch wieder runter muestten. Am besten bevor es dunkel wird. Also machten wir uns auf den Abstieg. Nach wenigen Metern war mir klar, dass die Maedels nen Problem kriegen wuerden. Sie waren naemlich beide am Ende ihrer Kraefte. Sehr langsam ging es den Gipfel zusammen runter. Nach 5 Minuten Abstieg, legte sich eine dicke Wolke ueber den Gipfel. Es fing an zu regnen. Alles wurde nass und rutschig. Nicht die besten Bedingungen fuer den Weg nach unten! Durch das langsame Vorantasten wurde mir echt kalt. 15 Grad und nen fieser Wind gingen gar nicht. Nach 2 Stunden des Herunterkletterns fragte ich den einen Guide, ob ich vorgehen duerfte. Das staendige Warten ging gar nicht mehr. Die Maedels waren fertig und brauchten mehr und mehr Hilfe von den Guides. Da ich eh nicht helfen konnte, machte ich mich alleine auf den Abstieg. Der fast solange dauerte, wie der Aufstieg. Alles war nass und man musste hoellisch aufpassen nicht auszurutschen. Waehrend des Abstieges kamen mir die ganzen Japaner, Malaien und Chinesen entgegen, die auf dem Weg zum Basecamp waren. Ich hatte mir auf dem Aufstieg die Hose aufgerissen (meine aufgepumpten Oberschenkel liessen das linken Hosenbein aufplatzen). Ich traf mindestens 50 Gruppen, und mindestens 50 Mal hoerte ich das Wort "Sexy!" von ihrgendeiner Asiantin...auch noch als ich im Guesthouse ankam. Die beiden Kellnerinnen sahen mich und "sexy" again! Man wie peinlich, ich musste immer meine Hose so zurecht drehen, dass man nicht voll meine Unterhose sehen konnte. Aber egal, ich hab anscheinend ein paar Maedels den Aufstieg erleichtert. Immerhin.
Ich schaffte es schliesslich genau zum Sonnenuntergang zum Ausgangspunkt. Und was war das fuer ein Spektakel! Erst erschien der grelste Regenbogen am Himmel, den ich jeh gesehen hab und danach ging auf der anderen Seite die Sonne unter. Ich mein ich war super aufgepuscht und so, aber dennoch behaupte ich jetzt mal, dass das der beste Sonnenuntergang war, den ich jeh gesehen hab. Ein perfekter Abschluss, eines perfekten Tages!
Es war vielleicht das Haerteste was ich jeh gemacht habe, aber jede Sekunde war es wert. Es war einfach ein unbeschreibliches Erlebnis!


Gegen diese Tour verblasst natuerlich alles was ich vorher gemacht hab ein wenig. Aber dennoch will ich noch ein bisschen darueber berichten.

Ich bin einmal fuer ein Wochenende von Kota Kinabalu nach Brunei geschippert. Mit einem "Express"-Boot ging es zunaechst auf die Insel labuan, um danach mit einem anderen Boot weiter nach Brunei zu fahren. Brunei ist strange! Ich hab selten ein komischeres Land gesehen. 400000 Einwohner und ein Sultan. In der Hauptstadt leben 50000 Menschen. Die Gebaeude lassen aber ein gewisses Metropolen-Klima aufkommen. Gehst du dann aber auf die Strasse oder in eine der gewaltigen Shoppingmalls faellt eines auf. Wo sind die Menschen? Alles scheint ausgestorben zu sein. Auf meinen Bildern von Brunei sind deswegen auch kaum Menschen zu sehen. Ich hab dann doch noch welche getroffen, wie den Boule-koenig von Brunei. Jedenfalls spielt der in der Nationalmannschaft. Nach dem ich ihn knapp in ner Partie Boule bezwungen hab, meinte er: "Oh schon 6 Uhr, ich muss weg!" Hab mir fast ins Hemd gemacht. Mega lustig der Kerl. Ein anderen Kerl hab ich bei nem Besuch der Moschee kennengelernt bzw er hat meine Flip-Flops kennerngelernt. Ich wollte durch einen Seiteneingang die Moschee betreten und wurde gleich von Oberaufseher zusammengeschissen, dass ich bitte durch den Haupteingang gehen soll. Ok, kein Probelm. Ich hatte ja meine Schuhe ausgezogen und war mir keiner Schuld bewusst. Meine Schuhe beim Seiteneingang liegen liessend, ging ich durch das Haupttor in die Moschee. Nach nem kurzen Rundgang, in dem geliehenen schwarzen Umhang in der Moschee, gings auch schnell wieder raus. Dort stellte ich fest, dass meine Schlappen weg waren. Der Aufseher von vorher kam gleich an und meinte, dass vielleicht einer seine mit meinen Schuhen verwechselt haette. Sehr unwahrscheinlich. Er bot mir an, welche von den hauseigenen Schuhen zu nehmen. Dann fiel ihm noch etwas ein. Ich sollte mal eben 5 Minuten warten, die Schuhe sollten bis dahin wieder da sein. Mit Gotteshilfe vielleicht, oder wie? Am Ende hatte er aber recht. Wie sich naemlich fuer mich herausstellte, hatte ich meine Schuhe in die Naehe der Toilette gelassen. Da man in der Moschee die Schuhe auszieht, muss man, wenn man aufs Klo geht wieder welche anziehen. Naja, der Typ der aufs Klo musste, um einen abzuseilen, hatte meine Schuhe an. Dazu muss ich jetzt einmal das typisch Klo auf Borneo beschreiben. Das Klo besteht haeufig aus nr einem Loch im Boden. Dazu benuzt man kein Klopapier sondern nur eine Art Gartenschlauch mit Duese.
Meine Schlappen waren jedenfalls klatschnass. Ein scheissgefuehl die Dinger wiederanzuziehen!

Ansonsten ist noch etwas ueber den Sultan zu erzaehlen. Hatte verschiedene Bruneinesen kennengelernt, die mir etwas ueber ihren Sultan erzaehlt haben. War echt interessant. Sein Palast soll uber 1700 Zimmer haben und in seiner Garage stehen mehr als 3000 Autos. Hinzukommen Privatkonzerte von Michel Jackson uns Co..Richtig interessant wird es allerdings erst, wenn es zu seiner Familie kommt. Speziell sein Bruder ist wohl voellig abgedreht. Ein absoluter "Playboy"" wie ihn die Leute nannten. Er hat 100 Haeuser bauen lassen, in denen er bis zu 5 Frauen wohnen laesst. Diese Frauen dienen als seine Concubinen. Er soll auch Frauen aus Europa und Amerika besitzen. Eine ausserordentlich Kollektion, wie einer mir versicherte. Sehr geil. Allerdings hat der Bruder des Sultans mehr als 2 Milliarden Dollar in kuerzester Zeit ausgegeben, weswegen der Sultan ihm nur noch ein Taschengeld von 200.000 Dollar gibt. Dazu bezitzt er eine von nur 2 Mobilfunknetze in Brunei. Fuer Parties bei denen Buendel voll Geld in den Pool geschmissen werden, damit alle Gaeste in den Pool springen um sich um das Geld zu reissen, ist also immer noch Platz! Verreucktes Brunei!


Zureuck in Malaysien wollte ich unbedingt noch ein wenig Dschungeltrekking machen. Ich hatte von nem Local gehoert, das ein spezieller National Park sehr gut dazu geeignet sein soll. Da ich ihm einigermassen vertraut hab, bin ich am naechsten Tag in einen Bus eingestiegen, dem Fahrer erzaehlt wo er mich bitte rauslassen soll und ab gings. Der Bus fuhr von Kota Kinabalu in eine andere Stadt (Name tut nichts zur Sache, weil vergessen). Die Fahrt ging durch eine Gebirgskette, 2 Stunden hoch und runter...kam mir vor wie aufm Boot...bis der Bus stoppte. Im absoluten Nirgendswo. Der Ticketabreisser vorne beim Busfahrer zeigte auf mich. Ok, dachte ich, das wird lustig. Und das wurde es auch! Nach 4(!) Stunden warten hab ich es endlich geschafft nen Ranger zu finden, der mich in ne kleine Huette aufm Berg einquatierte. Es war absolut niemand da. Aussserdem kein Restaurant. Nix. MIt den Worten es sei Freitag Nachmittag und er haette jetzt Wochenende verabschiedete er sich. Na toll! Der naechste Bus fuhr am naechsten Tag und bis dahin dachte ich, dass meine Packung Kekse, das Einzige sein werden, was ich essen koennte. Aber dann kommt es ja immer ganz anders als man denkt. Wie es der Zufall wollte, kam ne Stunde nach mir ne Gruppe Malaien zu der Huette. Die JUngs und Maedels arbeiten alle in einem Casino und einmal im Jahr bezahlt die Firma ihnen einen kleinen Ausflug...ja richtig geraten, das hiess fuer mich 2 Tage lang freiessen und vor allem freisaufen! Mit Trekking war deshalb nicht viel. Hehe. Aber nen Super lustiges Wochenende wars!

So, jetzt solltet ihr nen kleinen Eindruck haben, von Sabah und umzu.

Meine Haende ueberholen gerade meine Beine, was den Muedigkeitsgrad anbelangt, deswegen werde ich jetzt aufhoeren zu tippen und den Computer ausmachen. Da draussen tobt das Leben und ich will nix verpassen solange ich noch hier bin!


Meld mich aus den Philippinen wieder...bis dahin macht es jut ihr kleinen Vulkanaschegeschaedigten!
Malte

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