Von Perth nach Monkey Mia und zurueck (Westkueste Australien)
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Westkueste von Perth bis nach Monkey Mia |
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Kite Action |
Nach etwas Leerlauf hier auf unser Seite, heute mal wieder ein Reisebericht und Fotos (und das nicht zu knapp). Die letzten Wochen waren wir nordlich von Perth und dort gibt es fast nichts mehr...besonders Internet ist kaum zu finden und wenn man mal ein Computer gefunden hat verlangen die pure Mondpreise. Das warten hat sich aber gelohnt, es haben sich einige Fotos auf unserer Kamera angesammelt! Viel Spass beim Angucken. Fuer die, die etwas mehr Zeit haben, hier der Reisebericht:
Am 7.2 ging es bei uns das erste Mal fuer laengere Zeit raus aus Perth. Am morgen hatte es angefangen zu regnen (ja sowas gibt es hier anscheinend auch)...um 9 Uhr kam im Radio die Durschsage, dass es jetzt schon mehr geregnet hat, als im Durchschnitt im Februar zusammmen. Es hat wirklich geregnet wie aus Eimern. Dazu gabs noch nen richtigen Sturm. Wir hatten fast so etwas wie Heimatgefuehle. He he. Allerdings geht Regen, wenn man in einem Camper wohnt, mal gar nicht. Durch den Sturm war durch einmal Schiebetuer aufmachen praktisch alles innen drinnen nass! Herrlich. Die Stimmung wurde dementsprechend unter uns etwas gereizter, so dass wir uns fast ne Stunde darum stritten, ob es nun fuer "ein Moebelstueck", "a piece of furniture" heisst oder ob man nicht auch einfach "furniture" sagen kann.
Wie dem auch sei, die Autofahrt nach Mandurah (ca 80 km suedlich von Perth) war jedenfalls schnell vorbei. Dort angekommen, mussten wir feststellen, dass es wohl nicht nur in Perth am regnen ist. Zum Fruehstueck stellten wir Tisch und Stuehle, unter den irritierten Blicken einiger Australier, gemuetlich auf den ueberdachten Parkplatz eines grossen Einkaufszentrums. Dort verbrachten wir die naechsten 3 Stunden mit shoppen.
Nachdem der Regen nicht enden wollte und der truebe Himmel uns verdammt muede gemacht hatte, stellten wir unseren Bus am Wasser ab und schliefen erstmal bis abends um 6 Uhr durch. War auch mal schoen.
Das Wetter wurde auch nur langsam besser, so dass erst nach 2 Tagen bewoelktem Himmel die Sonne wieder rauskam. Was war das fuer ne harte Zeit...solche Schmerzen, dass koennt ihr euch nicht vorstellen! :)
Am Kite-Spot lernten wir schnell ein paar Australier kennen, mit denen wir schoen am Strand abhingen und abends immer grillten. War mal ne echt Abwechslung. Ansonsten trifft man hier fast nur Deutsche oder Schweizer. Mitlerweile ist es nur noch nervig...und an der Ostkueste solls noch heftiger sein!! Wir sprechen hier jeden nur noch auf deutsch an, die Wahrscheinlichkeit ist einfach groesser. Da ist man in einem Land, groesstmoeglich weit weg von Deutschland (naja, nicht ganz) und alles spricht deutsch...ja, das ist doch irgendwie....ne?!
Aber egal, zu den Australiern gehoerte auch Tom, ein 70 jaehriger Renter, mit dem man sich gut uebers Fischen unterhalten konnte. Nach etwas Schleimerei versorgte er uns mit frischem Fisch! Aber nicht nur er, sondern auch wildfremde Fischer, mit denen wir ins Gespraech kamen, spendeten uns gerne mal den einen oder anderen Fisch. Sehr geil. Die Mitleidstour von wegen armer Backpacker wird bei uns absofort haeufiger gefahren.
Gut gegenaehrt ging es dann nach 4 Tagen zurueck nach Perth. Das Heimweh war einfach zu gross!
Dort angekommen, erwartete uns wir immer unser Platz auf dem Hof von Leo, dem Kitelehrer, und seiner Freundin Victoria. Der Platz war wirklich perfekt. Total ruhig und mit Wasser- und Stramanschluss direkt neben dem Wagen. Dafuer und fuer die lustigen Abende bei den beiden am Kuechentisch mussten wir uns natuerlich bedanken. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns fuer die beiden zu kochen. Unser Kochkurs im Norden Thailands sollte uns dabei behilfrich seien...zu mal wir noch im Besitz des Kochbuches waren, dass wir damals von den beiden Kochlehreinnen in die Hand gedrueckt bekommen hatten.
Das 2-Gaenge Menue lautete wie folgt: als Hauptgericht "Red Curry" und als Nachtisch "Mango with Sticky Rice".
Das Essen war der absolute Burner. Keine Ahnung wie wir es geschafft hatten, aber es schmeckte wie damals in Thailand. Hammer. Nicht nur wir, sondern auch die Brasilianer waren voll begeistert. Leo meinte es waere das beste Essen, was er jeh gegessen haette!! Und fuer Victoria mussten wir am naechsten Tag gleich unser Kochbuch kopieren, da sie es unbedingt mal nachkochen wollte.
Tagsdarauf machten wir uns in neue Gefilde in Richtung Norden auf. Es sollte unser erste Tag in einem der vielen National Parks sein. Haben total niedlich Koalas geshen. Frank hat sich gleich total in die kleinen Dinger verliebt.
Nach dem Tag wandern und Tiere angucken, fuhren wir weiter die Kueste hoch. Das unendliche Outback erwartete uns. Der Weg gesaeumt von totgefahrenen Kanguruhs oder anderen undefinierbaren Geschoepfen. Eigentlich wollten wir zum groessten Kite-Festival Australiens, aber irgendwie sind wir dann 100 km zu weit gefahren. Klingt komisch, is aber so gewesen. Der Beach an den wir sattdessen landeten, hat uns aber absolut entschaedigt. Ein hammer Kite-Spot. Frank war total begeistert...und ich hab begeistert zu geguckt und an meine Kites gedacht, die jetzt irgendwo anders auf der Welt sein muessen. Ermuntert in unseren Erfolgen im Free Camping stellten wir uns am Beach direkt neben den Campingplatz. Unsere Hoffnung war, dass wir da nicht besonders auffallen werden. Aber es kam wie es kommen musste. Gerade als wir unseren Grillabend mit 2 Deutschen (was sonst?!) beendet hatten und gemuetlich in unseren Bettchen lagen, klopfte es an unsere Tuer. Der Campingwart war eine Mischung aus Weihnachtsmann und Waldschrat. Vor Schreck wollte ich die Tuer gleich wieder zu hauen, da meinte er, dass wir hier nicht stehen bleiben koennten. Total ueberrascht fragten wir "Wheiiiiii?!". Nach kurzem Hin und Her willigten wir ein uns 30 m weiter auf den Campingplatz zu stellen. Haette ja klappen koennen.
Nachdem wir den ganzen naechsten Tag die Kueste weiter Richtung Norden gefahren waren, machte wir am Abend auf einem Rastplatz im Outback erste Bekannschaft mit den Ouitbackfliegen. Wir wollten eigentlich gemuetlich zu abend essen. Eigentlich. Eine Horde von Fliegen machte uns aber einen Strich durch die Rechnung. Vollkommen aggresiv gingen die Dinger staendig einem ins Gesicht. Besonders beliebt waren Mund, Nase, Augen und Ohren. Wir waren froh, als wir endlich im Bett lagen und die Lichter aus waren. Bei Dunkelheit gehen die Biester naemlich auch pennen.
Am naechsten Tag fuhren wir bis nach Monkey Mia. Einem Ort, an dem man mehr oder weniger dressierte Delphine bewundern kann.Eigentlich kein besonderes Muss, da Delphine hier an der ganzen Westkueste zu sehen sind. Aber in Monkey Mia hatten wir Gluck. Ein Delphin und ein Wal gleichzeitig am Strand. Was fuer ein seltenes Schauspiel - wir waren total fasziniert. Das Foto sagt da mehr. Ich hatte die Walart gleich nachgeguckt: es scheint sich hierbei um den sogenannte Arschwal gehandelt zu haben ;) . Dieser kommt in Australien allerdings sehr haeufig vor.
Eigentlich wollten wir noch weiter in den Norden, bis nach Exmouth, aber ein Zyklon machte es unmoeglich. Das Wetter sollte im Norden so schlecht gewesen sein, dass teilweise die Strassen wegen Ueberschwemmung gesperrt waren. Windgeschwindigkeiten bis zu 195 km/h. Das war uns dann doch die Reise nicht wert. Selbst in Monkey Mia wurde das Wetter richtig schlecht.
Fluchtartig verliessen wir somit die Delphine und machten uns auf den Rueckweg.
Auf der Fahrt stellte ich eines morgens fest, dass komisch Geraeusche im Wagen zu hoeren waren. Ich dachte erst an eine Art Holzwurm. Als dann aber teile unserer Musliriegel angefressen waren stand es sofort fest: MAEUSEARLAAAAARM! Ich hatte eine sogar kurzeitig gesehen, eine kleine Spitzmaus. Mit einer Mausfalle sollte er es ihr an den Kargen gehen. Und siehe da gleich am naechsten Morgen hat wir erfolg. Fohen Mutes gings am naechsten Abend ins Bett. Und was passierte, wieder wurden wir wach gemacht. Anscheind hatte es sich noch ne andere Maus bei uns gemuetlich gemacht. Langsam wurde es nervig. Und die Neue muss anscheinend gesehen haben, wie die andere umgekommen war. Sie ruehrte die naechste Nacht die Falle nicht an! Erst nach puzten der Falle und nem anderen Koeder ging es ihr an den Kragen. Was fuer ne Erleichterung. Scheissviecher.
Die naechsten Tage machten wir einige interessante Touren zu einer Wetterstation und zu einer Lobsterfabrik. Bis wir in Lancelin, einem guten Surf-Revier, durch das wir schon auf dem Hinweg gekommen waren, ankamen. Aus einem geplanten 1-Tages-Stopp wurde fast eine ganze Woche...und was fuer eine billige Woche fuer uns. Wir lernten naemlich 2 Ehepaare kennen, bei denen wir wir abwechselnd immer zum Essen eingeladen wurden. Teilweise hatten wir dadurch sogar 2 Termine am Abend. Wurde fast richtig stressig. :) Es hat sich aber wirklich gelohnt. Unter anderem gab es Lobster, Tintenfisch und Lammbraten...natuerlich alles von Feinsten.
Ok, das Ganze war natuerlich nicht ganz umsonst. Frank mussten den beiden Maennern das Kiten beibringen bzw innen ein paar Expertentipps geben.
Bei Andra und Mark konnten wir uns dann dafuer hinten in den Garten stellenund kriegten sogar unsere eigenes Badezimmer zugeteilt. Die beiden sind Englaender und gehen in den europaeischen Wintermonaten immer fuer 6 Monate nach Australien. Und so haben sie sich vor 4 Jahren eine bescheidene Hutee mit Meerblich gekauft. 5 Schlafzimmer und 4 Badezimmer und das ganze fuer 2 Leute! Verrueckt.
Was waren das schoene Tage, die jeweils mit einer warmen(!) Dusche endeten. Purer Luxus fuer uns.
Da wir uns aber nicht zu sehr daran gewoehnen wollten, ging es gestern abend wieder zurueck nach Perth. Insgesamt war es ein schoener Ausflug die Westkueste hoch. Die Natur ist echt unglaublich schoen, wobei wir den schoensten Teil bei Exmouth noch gar nicht gesehen haben. Mal gucken, vielleicht naechstes Mal.
Wir werden von Perth aus die naechsten Tage weietr Richtung Sueden tuckern. Genauer gesagt nach Magaret River, einem der bekanntesten Wave-Spots Australiens. Dort treffen wir uns mit den beiden Brasilianern, um uns den Sud-Westen anzugucken. Wird bestimmt sehr lustig!
Also uns gehts hier richtig gut und wir geniessen hier das Leben in vollen Zuegen. Hoffe es geht euch aehnlich. Bis zum naechsten Eintrag ins Logbuch
Frank und Malte
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