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2. Juni 2010

Philippinen

Philippinen (+Rest von Sabah und +Singapore)


Hallo zusammen,

bevor ich zum Philippinenbericht komme 2 Dinge mal vorweg: 1. Ich hab meine Kamera verloren (zum xten Mal!). Deswegen gibts aus den Philippinen nur wenig Fotos. Ich koennte heulen! Aber wenigstens konnte ich die Bilder von den Reisterassen und den Hoehlen vorher schon auf mein Laptop packen! 2. H1 und ich feiern am 12ten Juni gemeinsam unsere Geburtstagsparty. Jeder der hier den Blog liesst ist natuerlich herzlich eingeladen. Sagt einfach bis zum 6ten Juni via email bescheid!

Nun aber zum Reisebericht:

Eigentlich dachte ich nach meinem Borneo-Aufenthalt, dass dies schwierig zu toppen sein wuerde. Aber die Philippinen sind in kuerzester Zeit so etwas wie mein 2tes zu Hause geworden. Die Menschen sind dermassen herzlich und gastfreundlich, dass ich gar nicht anders konnte, als mich wie zu Hause zu fuehlen. Es war wirklich unglaublich. Wo auch immer ich hinkam, waren die Leute voellig aus dem Haeuschen. Hab jetzt ne Ahnung, wie sich Rockstars fuehlen muessen. Ueberall wird dir zugelaechelt, gewunken oder ein „Hey Joe!“ zugerufen. Die Maedels flirten dich in Grund und Boden oder gucken dich nur mit grossen Augen an. Konnte teilweise kaum mein Essen ordern, weil alle Maedels kichernd in der Kueche verschwanden, wenn ich meine Bestellung aufgeben wollte. Sobald sich dann Eine getraut hat, kamen die Anderen nach, so dass ich teilweise 5 Maedels gleichzeitig erklaeren musste was ich essen wollte.

Die Leute haben mir gesagt, dass ich immer lache und immer gut gelaunt bin. Aber ganz ehrlich, es ging gar nicht anders als 24 Stunden mit nem dicken Grinsen rumzulaufen. Und was ein Lachen ausmacht, wurde mir zum ersten Mal so richtig in den Philippinen bewusst. Ein Laecheln reicht und Menschen kommen sofort auf dich zu, fragen dich woher du kommst und was du in den Philippinen machst und eh du dich versiehst bist du beim Abendessen in irgendeiner kleinen Holzhuette mit ner Familie von 10 Kindern, 5 Katzen und 3 Hunden. Hab so 4 Naechte verbracht. In irgendwelchen kleinen Doerfern. Eingeladen von Familien, die fast nichts besassen, aber so gastfreundlich waren, unbeschreiblich!

Fuer mich hab ich jedenfalls mein Reisen auf ein voellig neues Niveau gehieft. War zwar auch interessiert Plaetze und Orte zu sehen, aber die Menschen waren weit mehr interessant, als jeglicher Ort oder Sightseeingpunkt den ich dort gesehen hab.
Ich hatte vorher schon vieles von den Philippinen gehoert. Meistens negatives, wie „Pass auf dich auf, ist echt gefaehrlich dort!“ oder „Die wollen alle nur dein Geld.“ Oder „Die bescheissen dich, wo es nur geht!“. Kam also in Manila mit der Befuerchtung an, den gefaehrlichsten und betruegerischsten Platz in ganz Suedostasien zu betreten. Was ich erfahren hab, war das interessanteste und gastfreundlichste Land in dem ich jemals war!
Dies haengt natuerlich zu ner grossen Portion von dir selber ab. Hab viele getroffen, die nicht wirklich happy in den Philippinen waren. Das waren dann aber auch meistens diejenigen, die missmutig durch die Gegend liefen und sich beschwerten, dass alles viel zu teuer sei. Und da bin ich wieder bei der Magie des Laechelns. Ein Lachen, ein Witz und du kriegst beim Kauf eines T-shirts oder beim Check-in in ein Guesthouse garantiert den „Local-Preis“. Von den Einladungen zum Essen mal ganz zu schweigen. Teilweise musste ich machtlos zu sehen, wie Leute mir mein Busticket kauften oder aber die Rechnung fuers Essen bezahlten. Von „Die wollen alle nur dein Geld!“ hab ich rein gar nichts mitbekommen. Im Gegenteil. Und gefaehrlich war es auch nicht. Die vielen Security-Guards mit ihren ueberproportionierten Maschinengewehren lassen zwar erst Anderes vermuten, aber es ist wahrscheinlich gefaehrlicher nachts alleine durch den Kurpark in Bad Zwischenahn zu gehen, als nachts durch Manila zu wandern. Hab das 2te jedenfalls gemacht und fuer gut und ungefaehrlich befunden.

Sowieso muss ich jetzt mal was zu Manila sagen. Ich hatte vorher eine Lieblingsstadt: Perth bzw meine favorisierte Stadt in Asien war Bangkok. Beides kann ich jetzt streichen und durch Manila ersetzen. Eine Stadt in der du ankommst und denkst „Oh mein Gott!“. Man erkennt sofort die Airportbusse mit den gerade frisch gelandeten Touristen. Die weitaufgerissenen Augen, die aus den Busfenstern starren, sind eindeutiges Zeichen fuer „Ich bin das erste Mal in den Philippinen!“. Und so ging es mir auch. Du kommst in die Stadt und es herrscht ein Chaos und , dass ich so zuvor nur in Indien gesehen hab. Autos, Motorbikes und Leute mit kleinen Verkaufswaegelchen draengen sich durch draengen sich durch die Strassen. Der Laermpegel ist enorm und die Fahrzeuge wechseln die Fahrbahnen in einem Style, dass man sich fragt, wie das alles ohne Unfall moeglich ist! Hatte mich mal fuer ca 2 Stunden auf eine Fussgaengerueberfuehrung gestellt und diedarunter befindene Kreuzung beobachtet. Besser als jeder Kinofilm. Plozisten oder besser gesagt Moechte-gern-Polizisten, die versuchen den Verkehr zu regeln und gelegentlich Autos anhalten, um etwas Geld fuer ihre Arbeit zu verlangen. Fahrradfahrer, die angefahren werden, Verletzungen simulieren, ebenfalls etwas Geld kriegen und sich danach pfeifend auf ihr Rad schwingen. Busse die sich mit aller Gewalt in jede noch so kleine Luecke im Verkehr quetschen. Und mittendrin manchmal ein superpolierter Porsche oder sonstige Nobelmarke. Mutig.

Um in Manila herumzukommen, muss man die oertlichen Transportmittel nutzen. Taxi nehm ich da mal aus, weil zu einfach und langweilig und weil die Taxifahrer wohl die einzigen Schlitzohren in den Philippinen sind. Mit denen ueber den Preis zu verhandeln ist verdammt harte Arbeit. Alles andere hat fixe Preise und ist super guenstig. Von den Tricycles (Motorbikes mit Seitenwagen) und Jeepneys (Art Mini-Truck mit Sitzbaenken) ueber Stadtbusse und der Monorail Bahn. Hab es geliebt einfach mit ner Strassenkarte in der Hand in Jeepneys einzusteigen, ohne wirklich zu wissen wo genau sie hinfahren. Ist echt ein Erlebnis mit 14 Leuten hinten im Wagen zu sitzen. Es ist zwar richtig heiss und die Abgase der anderen Autos sammeln sich unterm Dach, aber es ist auch super lustig. Du quatscht Eine/n an und am Ende will dir der gesamte Jeepney erklaehren wo es hier und dort hingeht.

Die Philippinen haben aber nicht nur Manila zu bieten, sondern Vieles mehr! Bei ueber 7000 Inseln gibt es genuegend Moeglichkeiten zum Schwimmen und Schorcheln. Da ich aber wusste, dass ich nach den Philippinen nach Bali fliege und dort genug Strand abkriege, hab ich meine Strandbesuche auf ein Minimum beschraenkt. Den einzigen Strand auf dem ich war, war in Boracay. Und selbst dort war ich kaum am Strand. Die reinste Partyhoelle, was mich dazu brachte immer erst so gegen 2 pm aus dem Bett zu kommen. Ich hatte auf der Faehre von Manila nach Boracay nen Typen kennengelernt, der von Boracay stammte und ihn gefragt, ob er mich rumfuehren und die besten Ecken zeigen koennte. 3 Tage und Naechte wurden zum absoluten Erlebnis! Er hat mir nicht nur Boracay gezeigt, sondern auch das Festland 5 Minuten mit dem Boot von Boracay entfernt.
Eine Nacht war so freakig, dass ich die hier mal schildern muss. Sein Onkel und seine Tante leben in einem kleinen Dorf auf dem Festland.Und dieses kleine Dorf, bestehend aus kleinen Bambushuetten (die Kuechenherde waren dort noch offene Feuer), feierte an dem Tag irgendein religioeses Fest. Als wir abends dort ankamen war jedoch schon fast alles vorbei. Weiss also nicht genau, was dort abging. Ist aber auch egal, jedenfalls kamen wir dort an und seine Tante haute erstmal Schweinerippen auf Feuer. Extra fuer mich. Nach einem kleinen Festmahl gings uber zum Biertrinken und Karaokesingen. Onkel, Tante, 5 Kinder, mein Guide und ich. Hat super Spass gemacht! Gegen 10 pm sind mein Guide und ich dann zu einer Party aufgebrochen, die ich mal als episch bezeichnen will. Ein alter Basketballplatz wurde im Dorf zu einer Art Disko umgewandelt. Eine Open-Air-Disko! TTribuenen zu allen Seiten. Im Mittelkreis eine riesen Diskokugel und verschiedenfarbige Halogenlichter und ueberall Bassroehren, die den Boden im wahrsten Sinne zum Beben brachten. Ein absoluter Wow-Effekt! Von ungefaehr 500 Leuten die da waren gabs nur einen von ausserhalb der Philippinen. Absolut abgefahren! Meine beste Diskonacht ever…und das will was heissen. Die Leute sind alle so abgegangen. Ich selber war mindestens 6 Stunden auf der Tanzflaeche. Danach wollten mich 250 Maedels und 10 Ladyboys noch in der selben Nacht heiraten! Hehe. Und selbst mein Guide bekam natuerlich was von der Aufmerksamkeit mit. Jeder fragte ihn wer ich sei und was ich hier mache. Dies nutzte er nichtnur jene Nacht, sondern auch die anderen 2 schamlos aus. Obwohl er eine Freundin hatte, notierte er fleissig Telefonnummern. Ich wollte ihm eigentlich etwas Geldgeben, dafuer das er mich rumfuehrt, aber er meinte, die Telefonnummern wuerden ihm reichen. Fair play! Ich belas es dann bei etwa Benzingeld und nen paar Bierchen. „ Money well spend!“, wie der Englaender sagen wuerde.

Ansonsten war ich viel im Norden unterwegs. Die Fotos konnte ich gerade noch retten. Also guckt sich euch an. Reisterassen , Hoehlen und hanging coffins praegen das Bild. Das absolut spektakulaerste waren wohl 2 Tage in einem Mountaintribe (leider keine Fotos mehr). Hatte eine Philippino aus einem Tribe in einem Bus kennengelernt, die mich in ihr Dorf eingeladen hat. 2 Naechte schlief ich um einen Ofen rum mit der gesamte Familie in einer kleinen Huette. Tagsueber musste ich in den Reisterassen helfen…um abends mit selbstgebrannten Schnaps die Sau raus zulassen! Insgesamt war der Trip eine Zeitreise in die Vergangenheit.Kein Strom und kein fliessend Wasser.
Als ich mich nach 2Tagen aus dem Dorf verabschiedete, gabs eine grosse Vollversammlung. Nach der wurde entschieden, dass ich absofort Ehrenmitglied des Mountaitribes bin. Bin jetzt stolzer Traeger eines Necklace mit 2 Schwertern und eines Totenkopfes. Dieses tragen dort alle maennlichen Einwohner ueber 14 Jahre. Bin jetzt einer der Warriors, die das Dorf beschuetzen. Trage das Ding natuerlich voller Stolz und Ehre!

Ansonsten muss ich mich jetzt nochmal bei Rene bedanken. Ohne ihn waere ich naemlich nicht in der wohl besten Unterkunft in Manila gelandet. Rene hatte naemlich ne alte Freundin, aus seiner Zeit in den Philippinen, kontaktiert und ihr mehr oder weniger befohlen, mich aufzunehmen. Der absolute Hammer! Eigenes Zimmer mit queensize bed und nem fetten Pool im Garten. Dazu wurde ich wie ein Familienmitglied aufgenommen! Ein absolutes Highlight meiner Tour!

Ich koennte jetzt noch stundenlang weitererzaehlen...aber ich leg mich jetzt besser hin. Bali ist die reinste Partyhoelle und nach 2 Tagen und Naechten durchtrinken muss ich jetzt mal etwas Schlaf nachholen! Werd morgen schon mal die Indo-Bilder hochladen.

Cheers und Kopp in Nacken,
Malte

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